Die Originalausgabe ist vergriffen.
Im Herbst 2003 erfolgte eine Neuauflage im Otto Müller Verlag:

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ISBN 3-7013-1074-2
ca. Euro 15,-- / sFr 26,30

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Lemming - Die Geschichte eines Aufstiegs

... und ich erzähle doch!


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LEMMING - Die Geschichte eines Aufstiegs

Besatzungszeit, Wiederaufbau, Studentenrevolte, der erste sozialistische Kanzler in Österreich, gesellschaftliche Umbrüche. Vor diesem geschichtlichen Hintergrund spielt dieser Roman.
Lemming gerät - voller Ideale - aus dem katholischen Knabeninternat in die sozialdemokratische Bewegung. Er durchläuft eine klassische Parteikarriere, wird Ministersekretär und schließlich selbst Minister - berühmt, mächtig und bedeutend.
In den Straßen der Rock'n-Roll und der erregende, jedoch schnell vergehende, flüchtige Duft der 68-er Revolte. Barocke Ministersessel polstern den Aufstieg der Arbeiterklasse - Lemmings Aufstieg. Diesem Aufstieg opfert er alles: seine Liebe, seine Ideale, die Hoffnungen seiner Generation.
Eine Geschichte über Anpassung und Machtausübung, über vergebliche Lieben. Eine Geschichte von zerbrechenden Freundschaften, von Ingrigen und Machtspielen. Die Geschichte eines großspurigen aber doch auch irgendwie großartigen Scheiterns.
Ein von Melancholie und viel Anteilnahme getragener Abgesang auf die Hoffnungen und Träume einer ganzen Generation, die voll Enthusiamus aufgebrochen aber nirgendwo angekommen ist.
Am Beispiel einiger weniger, miteinander verknüpfter Einzelschicksale erleben wir die Mechanismen der Macht, die Zerstörungskraft der Politik, erfahren wir die Maßlosigkeit von Menschen, die glauben, alles erreicht zu haben oder noch erreichen zu können.
Eine Geschichte über Einsamkeit, Liebe und Macht.

Anknüpfend an die Traditionen der großen österreichischen Erzähler der Zwischenkriegszeit zieht der Autor in einer sehr poetischen Sprache den großen Bogen vom Wiederaufbau bis in die Gegenwart und entwickelt dabei diese Erzähltraditionen weiter, paßt sie den heutigen Erzählnotwendigkeiten auf beeindruckende Weise an.


LEMMING - Die Geschichte eines Aufstieges (Textproben)

Lemming. Minister Lemming, oder wie wir jetzt wohl richtiger sagen müßten: Minister a. D. Lemming, war - ganz anders als sein vergänglicher Titel etwa vermuten läßt - ein relativ junger, eleganter Mann, der bis vor kurzem auf Festen gerne gesehen war und sich dortselbst auch gerne sehen ließ. Eigentlich ist er immer schon ein unbesonnen ernster Mensch gewesen und hat jenen leichtfertigen Charme kultiviert, den flüchtige Frauen so lieben. Seit längerer Zeit jedoch war seine Oberflächlichkeit nicht mehr nur gespielt, sie war vielmehr zu einem wesentlichen Teil seiner selbst geworden, entrückte ihn den Dingen und machte ihn gleichzeitig doch sehr anfällig für die Nebensächlichkeiten des Lebens.

Wir waren Narren. Erhabene, groteske und von ihrer Wichtigkeit überzeugte Narren. Wir stürmten vowärts und klebten immer am selben Fleck. Wir haben die Fenster und Türen aufgerissen und geglaubt, der leichte Luftzug, der durch die Räume wehte, sei der stürmische Wind der Konterrevolution. Eine Sinnestäuschung.

Die zerbombten Städte umgaben sich mit betonierten Wohnsiedlungen und schufen auf diese Weise den Schutt von übermorgen. Die leeren Straßen füllten sich mit Autos und Unrat. Mit den Menschen ging es nach der Zeit des Krieges und der Beseitigung seiner sichtbarsten Folgen wieder aufwärts. Der Lärm in den Straßen nahm zu, und in den Augen der Menschen wich das Elend des Krieges dem Glanz des aufkeimenden Wohlstandes. Dem zunehmenden Gewühl in den Straßen entsprach dennoch eine gewisse Leere in den Herzen, von der auch ich Ihnen nicht sagen kann, ob diese Leere aus den Köpfen, den sich füllenden Mägen oder womöglich aus beiden kam.

Auf die Entbehrungen und Anstrengungen des Krieges waren die Entbehrungen und Anstrengungen des Wohlstandes gefolgt. Der Hunger im Bauch ließ langsam nach, aber der Hunger in den Herzen blieb ungestillt, weil er gar nicht bemerkt wurde. In der Unrast des Wiederaufbaus kamen die Menschen nicht dazu, sich hinzusetzen und dem Schlag ihres Herzens zu lauschen. Und wenn sie es dann einmal doch taten, dann hörten sie nur ein hämmerndes, unstetes Geräusch, das zwar mit dem Herzklopfen nur entfernt Ähnlichkeit hatte, aber dem Rhythmus der Zeit entsprach.


Angelika war jedenfalls viel erfahrener als Lemming.
Wenn er nicht wußte, wohin er seine Hände geben sollte, sie wußte es.
Wenn er nicht wußte, was er abends zu Hause erzählen sollte, sie wußte es.
Wenn er nicht wußte, wohin sie ihre Hände geben sollte, sie wußte auch das.
Und wenn er in der Dunkelheit der Nacht nicht weiterwußte, ... lassen Sie mich über die Dunkelheit schweigen, aber sie, sie wußte schon, wie's weitergeht.
Sie wußte eben viel mehr als Theodor.
Ihre kundigen Hände und seine unkundigen Augen. Er erfuhr ihre Haut und tastete sich ihre Adern entlang zu ihrem Herzen. Ihr Herz pochte so anders als die Herzen der Menschen um ihn. So sanft und leise. In diesem Gleichschritt der Töne pochte ihr Herz unregelmäßig. Ihr Herz klopfte das seine aus dem Tritt.
Lemming, eben noch ein Knabe, war auf dem Weg zum Mann. Sie gingen im Park des Belvedere spazieren, die Blätter auf den Bäumen raschelten, wenn der Wind durchs Geäst fuhr und die Haare der Menschen ergriff, um die Frisuren zu zerzausen. Daß der Wind die Seelen mitzerzauste, fiel nicht weiter auf.


So wie unsere Väter und Großväter geglaubt hatten, durch die Stahlgewitter der Weltkriege auf das Leben vorbereitet zu sein, so glaubten wir, durch die Stahlgewitter der Elektrogitarren genug für unseren weiteren Weg mitbekommen zu haben. Wir irrten so wie einst sie! Was hatte der Krieg schon mit dem Leben zu tun, außer es massenhaft zu vernichten. Und was hatte der Rock'n-Roll mit diesem Leben zu tun, außer daß er es - durchaus annehmbar - untermalte. Bloß weil uns der treibende Rhythmus der Musik vorwärtspeitschte, hieß das noch lange nicht, daß wir glauben durften, auf dem richtigen Weg zu sein. Bloß weil wir Widerstand leisteten, meinten wir, auch im Recht zu sein. Und das waren wir wohl auch, zumindest eine Zeit lang. Einen kurzen Augenblick hindurch hatten wir alles auf unserer Seite: wir waren die kommende Generation, wir waren im richtigen Moment auf den richtigen Straßen und bekämpften im richtigen Moment die richtigen Leute. Dieser lächerliche historische Zufall machte uns hochmütig.


Ich weiß nicht, ob Sie sich noch an Süßmann erinnern können. Er war kein Zyniker, er war eine Säule der Partei, alter Widerstandskämpfer. So einem war Zynismus fremd. Wir hörten ihm gerne zu. Er kannte all die alten Geschichten, die letztlich auch unsere Geschichte waren, und die eines Tages mit ihm sterben und der Vergessenheit anheimfallen würden. Er war beim Bund Sozialistischer Freiheitskämpfer, er war Freidenker und Atheist, er war alles, was er heutzutage eigentlich gar nicht mehr hätte sein dürfen.

Mit den letzten Süßmanns würde die alte Sozialdemokratie mitsamt ihren Geschichten und ihrer Geschichte ins Grab sinken. Die ganze Sozialdemokratie: ihre Mythen, ihre Träume, ihre vergeblichen Helden, ihre nie erlebten Siege. Eine ganze Kultur versank langsam mit den ersterbenden Süßmännern, ein ganzer Kontinent, die ganze Sozialdemokratie eben.
... der Genosse Tabor, demnächst wieder wohlbestallter Minister für Gerechtigkeit, hat ein paar Monate nach den Februarkämpfen - als illegaler Revolutionärer Sozialist - einen Waffentransport begleitet und beaufsichtigt. Kommt doch nicht prompt ein Polzist und will kontrollieren. Wir wären aufgeflogen. Da hat er ein Messer rausgeholt, und nicht lange gefackelt ...


Einige Jahre hindurch gab es kaum eine Grundstücksspekulation in der Stadt, bei der nicht Kababs Name aufgetaucht wäre. Kabab - dieser Mensch konnte Seelen durch Blicke zerstören, und das wohl nur deshalb, weil Kabab selbst nie eine Seele besessen hatte. Und tatsächlich: Kabab war der charmanteste kalte Mensch, dem ich je begegnet bin.
Er ehelichte innerhalb weniger Jahre drei Frauen, und jede gebar ihm ein Kind, bevor er sie wieder zum Teufel schickte. Die Kinder wuchsen unter der wirkungslosen Obhut häufig wechselnder Kindermädchen zu schon früh neurotisierten Wesen heran, die nichts von ihrem Vater erbten als ein großes Vermögen. Weder hatten sie seine Intelligenz, noch seine Kälte oder seinen Charme. Sie hatten keine Talente, bloß verkümmerte Gefühle. Sie waren von eigenartig anrührender Ausdruckslosigkeit. Sie waren nicht Fisch und nicht Fleisch. Sie waren völlig uninteressant. Genaugenommen waren sie gar nichts, bloß Erben.
Dieser Mann also hatte beschlossen, Lemming zu seinem Nachfolger zu machen.


Als Lemming sein neues Ministerium mit einer vermeintlich großen Zukunft im repräsentativen Aktenkoffer betrat, hatte er doch schon zu viel Vergangenheit im Gepäck. Lemming trug leicht an den Sünden dieser Vergangenheit und merkte nicht, daß sie bereits begannen, ihn langsam einzuholen und niederzudrücken. Leichten Herzens ließ er alles hinter sich zurück, doch der Weg vor ihm wurde immer schwerer. Das fiel niemandem auf. Weder Lemming, noch mir, noch sonst irgend jemandem. Weit ausholend waren seine Schritte, seine Gestalt gerade und ungebeugt, von immer noch jugendlicher Frische sein Gesicht, die Augen strahlten. Aber seine angeblichen Siege hatten mit der Wucht von Niederlagen tiefe Falten in Lemmings Seele gekerbt, kraftlos und fahl geisterte sie durch seinen innerlich ausgezehrten Körper.
Lemming schätzte diese Verluste gering, viel zu gering. So aufgeräumt sein Schreibtisch auch war, das Chaos in seinem Herzen war unbeschreiblich. Nichts davon jedoch fühlte Lemming. Er wollte nicht fühlen.
Als Lemming also seine neue Wirkungsstätte betrat, war sein Aktenkoffer ebenso überfüllt wie seine Seele hoffnungslos leer.


Venedig. Toteninsel San Michele.
Links Angelika und rechts Ramona, ich dazwischen und beide in mich eingehakt.
Ein Liebespaar und Angelika.
Links und rechts übereinandergestapelt die Grabfächer hinter weißem Gestein.
Oder ein Liebespaar und ich?
Man steigt die fahrbaren Leitern hinauf zu den Verstorbenen.
Vielleicht ein Liebespaar und Ramona?
Bunt von Blumen und hell vom Stein der Friedhof, und dunkel und schwer die Wolken.
Womöglich ein Liebes-Terzett?
Rechts flüsterte Ramona: „Bleib endlich bei mir!“
Von links ebenso leise Angelika: „Ich fahre bald weg.“
Und ich für immer dazwischen? Was ist schon für immer?
Für wen schlug mein Herz? Egal, Hauptsache, es schlug.
Rechts Ramona: „Bleib.“
Angelika im Gehen: „Nur noch heute!“
Es wurde eine komplizierte Nacht voller Rätsel.
Niemand wollte sehen in jener Nacht.
Niemand etwas wissen. Die Sünde ist leicht und der Inzest beschwingt unter uns bereits Wissenden. Ich weiß nichts von jener Nacht. Es war einfach zu dunkel in jener Nacht.

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... und ich erzähle doch!

(aus: Wiener Journal, Oktober 1998)

Dieser Artikel ist keine Buchbesprechung - ebensowenig ein Versuch, meinen Roman „Lemming" zu erklären. Es gibt nichts zu erklären: mögliche Erklärungen muß schon jede und jeder für sich selbst finden. Es wird so viele Erklärungen geben wie Leser. Jedes Gehirn schafft seine eigene Welt, seinen eigenen Roman. Die von mir gelieferten Buchstaben sind bloß ein wenig Baumaterial, nicht mehr aber auch nicht weniger!

Ich habe einige Zeit mit Lemming gelebt. Jetzt ist er fertig, hat mein Gehirn verlassen, und gehört Ihnen: den Lesern. Machen Sie mit ihm, was Sie wollen. Erwecken Sie ihn wieder zum Leben, indem Sie ihn lesen, oder lassen Sie es bleiben. Es ist Ihr Kaffee, nicht mehr meiner!

Der hervorragende Chefredaktör dieses Blattes wollte, daß ich selbst etwas über den „Lemming" schreibe. Tu‘ ich aber nicht. Verspreche ich! Er hat gemeint, eine lobende Besprechung in einer Zeitschrift aus dem selben Verlag wie das Buch, das wäre vielleicht doch nicht ganz das Gelbe vom Ei. Sehe ich anders, ehrlich. Man ist ja eitel. Lob kann nie schaden, schon gar nicht, wenn man es nachlesen kann. Aber der Mann hat Grundsätze. Also muß ich jetzt 4000 Anschläge schreiben, damit die Seite voll wird. Das hat man davon, wenn man Bücher schreibt.

Ach ja: wozu schreibt man eigentlich Bücher? Keine Ahnung. Peter Turrini hat vor einiger Zeit den Zorn einiger Frauenbewegter hervorgerufen, als er seine Motive fürs Stückeschreiben offenbarte. Wenn ich mich richtig entsinne, dann meinte er, er, als etwas dicker, schüchterner Junge, habe sich davon einst die Chance erhofft, Frauen flachlegen zu können (oder hat er es drastischer formuliert?). Ich werde mich also hüten, meine Motive hier auszubreiten.

Woran viele Romane heutzutage kranken, ist der merkwürdige Umstand, daß viele Autoren ihre Figuren nicht mögen. Ich mag Lemming. Den erfundenen gleichermaßen, wie den echten. Die Figur ist nicht nur ein wehmütiger Abgesang auf Traditionen der Sozialdemokratie, sie ist mindestens ebenso ein Abgesang auf so manche Freundschaft meiner Jugend. Eine melancholische Rückschau, Trauerarbeit wäre wohl zuviel gesagt. Außerdem mag ich den Begriff nicht. Trauern sollte niemals Arbeit sein, sondern ein selbstverständlicher Zustand in einem der immer wiederkehrenden Wellentäler des Lebens.

Also: warum schreibt man? Keine Ahnung.
Wegen der Melodie der Worte. Ein Buch ohne Melodie interessiert mich nicht. So etwas will ich nicht lesen und schon gar nicht schreiben.
Nach Auschwitz kann man keine Gedichte mehr schreiben? Das würde wohl auch für Romane gelten, besonders für poetische, für solche mit Melodie, also auch für Lemming. Ich muß widersprechen: gerade nach Auschwitz können wir gar nichts Anderes mehr tun, als Gedichte schreiben und Romane verfassen. Ich wollte es nur einmal gesagt haben.

Viele mißtrauen einer Sprache, die ihre eigene Schönheit betont. Ich nicht. Sie mißtrauen den Möglichkeiten des Erzählens. Dann sollen sie es halt bleiben lassen. Ich jedenfalls glaube nicht, daß man der Zerstörung der Welt gerecht werden kann durch Dekonstruktion der Sprache und des Erzählens.

Ich weiß schon: die Welt ist ihrem eigentlichen Wesensinhalt nach nicht erfaßbar. Folglich ist sie - vermutlich - auch nicht erzählbar. Da bleibt mir nur ein trotziges „Und ich erzähle doch!". Auf dieses Problem des Erzählens mit der Auflösung der Sprache zu reagieren, mag vielleicht weniger naiv sein, als mein kindisches Beharren auf dem Erzählgestus - aber ergebnislos ist das eine ebenso wie das andere. Dann erzähl ich lieber gleich!

Nein, die Welt ist wohl wirklich nicht erzählbar. Was soll‘s! Ich schere mich nicht drum. Irgendwie muß die Zeit, die wir haben, doch gefüllt werden - jene Zeit, von der wir nicht wissen, wozu sie taugt, in welche Richtung sie zeigt, und ob es sie überhaupt gibt.
Um die Vergeblichkeit wissen und trotzdem schreiben: wie töricht und doch voll Zuversicht. Eine Zuversicht, die auf nichts gründet und keine Ergebnisse kennt - nur bedruckte Seiten, auf denen sich Buchstaben zu immer neuen Worten ordnen. Und die Worte zu Sätzen. Und die Sätze zum Roman. Und der Roman zum Leben. Oder umgekehrt?

Nein, die Welt ist nicht erzählbar. Gleich Sisyphos wälze ich leichter Feder die Wörter den Berg hinauf, sie rollen hinunter und bilden bizarre Haufen aus Stein: sieh‘ da, ein Roman!
Die nächste Generation: nimm den Steinhaufen auseinander und wälze die Wörter wieder den Berg hinauf. Alles wird immer wieder Roman. So einfach ist das.
Jeder dieser Steinhaufen: eine ganze Welt. Ich kann mir Sisyphos nicht als glücklichen Menschen vorstellen. Und ob er wenigstens seine Würde behält: auch da habe ich meine Zweifel. Bloß eines weiß ich sicher: der Erzähler ist ein glücklich Gescheiterter.
Nichts von dem, was wir erzählen ist wahr, aber in seltenen Glücksfällen ist es wenigstens für einen kurzen Augenblick des Innehaltens von wundervoll trauriger Schönheit.
Mehr ist von uns Sterblichen nicht zu erwarten.


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